Regulierungstheorie und -praxis

  • Typ: Vorlesung / Übung (VÜ)
  • Semester: SS 2015
  • Ort:

    20.13 Raum 006 20.13 Kollegium am Schloss - Bau III

  • Zeit:

    Mo, 17:30 - 19:00

  • Dozent: Prof.Dr. Kay Mitusch
  • LVNr.: 2560234

Gliederung – Regulierungstheorie und –praxis (SS 2015)

1. Regulierung – Institutionen, Geschichte, Politik

  • Ziele und Arten der Regulierung
  • Geschichte der Regulierung in den USA und Deutschland
  • Institutionen und Politik der Regulierung
  • Ökonomische Gründe für Regulierung

2. Das Monopolproblem im Rahmen eines einfachen „nur Output“-Modells

3. Traditionelle Regulierungsformen

  • Langfristiges Ziel der Regulierung
  • Traditionelle Regulierungsformen
  • Probleme der traditionelle Regulierungsformen (das CostPlus-Problem)

4. Analyse von Regulierungsformen anhand eines Zwei-Faktoren-Modells

  • Modellrahmen
  • Vergleichsfälle: unreguliertes Monopol und Wettbewerbsunternehmen
  • Cost Plus Regulierung
  • Rate of Return Regulierung
  • Markup for Capital Regulierung
  • Price Cap Regulierung
  • Benchmark-basierte Price Cap Regulierung

5. Moderne Regulierungsformen

  • Anreizregulierung als Gegenentwurf zu den traditionellen Regulierungsformen
  • Probleme der Anreizregulierung, Problem-Dreieck der Regulierung

6. Kontrakttheoretischer Modellansatz zur Regulierung von Laffont und Tirole

7. Price Cap versus Revenue Cap

  • Lagrange-Ansatz und grafische Darstellung
  • Ramsey-ähnliche Preisstruktur bei Price Cap
  • Investitionsanreize bei Price und Revenue Cap

8. Sektoranwendungen

  • Post (PostG, PEntgV): Praktische Umsetzung einer Anreizregulierung im rechtlichen Regelwerk
  • Energie, nur Regulierungsformel Stromnetze: Praktische Umsetzung einer Anreizregulierung, insb. des Benchmarkings

Zeitplan, Stand 29.3.2015

Grundsätzliches Muster (aber mit Abweichungen!):

  • VL: Montag, 17.30 bis 19.00 Uhr, wöchentlich (insgesamt 14 Termine)
  • UE: Dienstag, 14.00 bis 15.30 Uhr, 2-wöchentlich (insgesamt ca. 7 Termine)

Im Laufe des Semesters  wird es sicherlich zu Änderungen kommen. Von Zeit zu Zeit wird daher der Plan aktualisiert werden.

Beschreibung

In Netzwerkindustrien - wie Verkehrs-, Versorgungs- oder Kommunikationsbereiche - versagen oft in bestimmten kritischen Bereichen die Kräfte des Wettbewerbs, so an dass Monopole entstehen. In diesen Fällen erweist sich oft das herkömmliche Wettbewerbsrecht als unzureichend, so dass es durch ein spezielles Regulierungsrecht ergänzt wird. Entsprechend wird neben das Kartellamt die Regulierungsbehörde (in Deutschland die Bundesnetzagentur) als weitere Aufsichtsbehörde gestellt. Die Veranstaltung beginnt mit einer kurzen Darstellung des allgemeinen Wettbewerbsrechts und der Wettbewerbspolitik. Sodann werden die Ziele, die Möglichkeiten und die Praxis der Regulierung vermittelt und kritisch analysiert. Dies geschieht sowohl aus theoretischer (mikroökonomisch-modelltheoretischer) Perspektive als auch aus praktischer Perspektive anhand verschiedener Beispiele.

Literaturhinweise

Literatur und Skripte werden in der Veranstaltung angegeben.

Lehrinhalt

Die Vorlesung vermittelt den Studenten das Grundwissen zur Regulierung von Netzwerkindustrien. Er soll die grundsätzlichen Ziele und Möglichkeiten sowie die Probleme der Regulierung kennen lernen. Zentral ist dabei das Begreifen von Regulierung als Anreiz-Setzung unter fundamentalen Informationsproblemen. Damit eignet sich die Veranstaltung für alle Studenten, die in Unternehmen der Netzwerksektoren arbeiten wollen - oder die auf der Regulierungsseite bzw. im entsprechenden politischen Bereich aktiv werden möchten. Studenten sollen in der Lage sein, allgemeine formale Methoden auf die Praxis der Regulierung anwenden zu können.